Für mehr Inklusion: Netzwerk BIA kooperiert mit Berufsmesse CoeMBO

Mit weißen Luftballons zeigen über 70 Unternehmen auf der CoeMBO in Coesfeld am Samstag, 18. November: Wir sind offen für Bewerbungen von Menschen mit Unterstützungsbedarf.

Foto: Stiftung Haus Hall

Denn die große Bildungs- und Berufsorientierungsmesse soll inklusiver werden. Das ist das Ziel einer Kooperation zwischen dem Netzwerk BIA der Werkstätten Haus Hall und der Stadt Coesfeld, der Veranstalterin des überregional bekannten Berufsevents.

„Unser Ziel ist es, den regionalen Arbeitsmarkt weiter für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu öffnen und die Unternehmen für das Thema zu sensibilisieren“, erklärt Ulrich Tegeler vom Netzwerk BIA. Als Inklusionsassistent vermittelt er Menschen mit Behinderung an regionale Unternehmen.

„Wir haben aber auch oft Anfragen von Menschen, bei denen es gerade einfach nicht rund läuft“, berichtet er.

Luftballons als Erkennungszeichen

Während der Messe können sich Interessenten am Stand des Netzwerks BIA an einem interaktiven Touchscreen über alle teilnehmenden Unternehmen und Branchen informieren. An deren Ständen dienen dann weiße Luftballons als Erkennungszeichen.

„Mit der Kooperation möchten wir allen Menschen mit Unterstützungsbedarf das Signal geben, dass die CoeMBO auch für sie gedacht ist“, erläutert Manfred Deitmer von der Wirtschaftsförderung der Stadt Coesfeld, „und natürlich schaffen wir damit auch einen attraktiven Mehrwert für die Unternehmen.“

Bei der Anmeldung zur Messe wurde abgefragt, ob ein Unternehmen sich vorstellen könnte, einen Menschen mit Behinderung einzustellen. Wer das entsprechende Häkchen setzte, wurde vorab vom Netzwerk BIA kontaktiert.

Zusammenarbeit großer Gewinn

Eines davon ist ML Gartenplus aus Coesfeld. Dort hat man bereits viel Erfahrung gesammelt: Begleitet von einem Inklusionsassistenten des Netzwerks BIA stieß vor über einem Jahr aus dem Bekanntenkreis ein junger Kollege mit kognitiven Einschränkungen zum Team, zunächst als Praktikant, seit Anfang September fest über eine betriebsintegrierte Berufsbildungsmaßnahme der Werkstätten Haus Hall.

„Die Zusammenarbeit ist für uns ein großer Gewinn“, sagt Leonard Uebbing, einer der beiden Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbaubetriebs, „weil wir einen zuverlässigen Mitarbeiter gewonnen haben, der uns bei vielen Arbeiten sehr gut unterstützt und das Team bereichert.“

Viele erfolgreiche Vermittlungsbeispiele

Die Idee kommt an: „Bis jetzt beteiligen sich schon über 70 Unternehmen“, freut sich Ulrich Tegeler. Er weiß: „Oft braucht es nur ein paar Informationen, bis ein Betrieb bereit ist, es einfach mal auszuprobieren.“

Denn er kann auf viele erfolgreiche Vermittlungsbeispiele aus den unterschiedlichsten Branchen verweisen. Kindertagesstätten, Krankenhäuser und Altenhilfe-Einrichtungen sind ebenso dabei wie Baumärkte, Entsorgungs- und Handwerksbetriebe oder eine Stadtbibliothek. 

Bild: Freuen sich über das neue inklusive Angebot der CoeMBO: Manfred Deitmer (M.) und Ulrich Tegeler (r.) mit Beschäftigten der unicoe (Foto: Stiftung Haus Hall)